Regina Winther und Carolin van Eupen haben gemeinsam das Yogalabel kaala gegründet. Im Interview erzählt Regina Winther wie Yoga sie zur Gründung ihres Startups inspiriert hat, welche Bedeutung die Sportart für sie im Alltag hat und warum sie sich als weibliche Gründerin keine Sonderbehandlung wünscht.

  1. Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Startup für Yogaequipment zu gründen? 

Die Idee entstand sozusagen aus eigenem Bedarf: Meiner Mitgründerin Carolin und mir fehlte eine Tasche, mit der sich gut eine Yogamatte transportieren lässt, die wir aber auch ohne Matte gerne im Alltag mit uns herumtragen und die weder nach Fitness-Studio noch nach Esotherikladen aussieht. Wir sind beide freiberufliche Designerinnen und arbeiten seit vielen Jahren in der Mode- und Textilindustrie. Eine große Motivation zu gründen war es für uns auch, selbstbestimmt und unabhängig von Auftraggebern unsere Ideen von gutem und nachhaltigem Design umsetzen zu können – die Einflussmöglichkeiten, die wir bei der Produktentwicklung haben, zu nutzen.

Die zwei Gründerinnen des Unternehmens kaala Yoga
  1. Seit wann machst du Yoga und was gefällt dir an dieser Sportart besonders? 

Yoga ist für mich ein Anker im Alltagstrubel. Als selbstständige Designerin, Gründerin und Mama ist Zeit für mich selbst oft knapp. Beim Yoga bin ich wieder im Moment, kann innehalten und finde Klarheit und Ruhe. Der zentraler Punkt ist für mich die Aufmerksamkeit. Der Fokus auf das Wesentliche. Je länger ich übe, desto leichter finde ich meinen Fokus und schaffe es, Stressspiralen und Gedankenkarusselle zu durchbrechen. 

  1. Du wurdest für den “Gründer des Jahres Award” in der Kategorie “Female Empowerment” nominiert. Wie war es für dich, ein Startup als Gründerin auf die Beine zu stellen?

Ich würde sagen, dass ich als Gründerin nicht auf besondere Hindernisse gestoßen bin – bislang hatte ich nicht das Gefühl, dass es eine Rolle gespielt hat, ob ich als Frau gründe. Gründerinnen und Frauen in Führungspositionen stehen in den Medien gerade sehr im Fokus und ich finde es super, wenn sich Frauen gegenseitig unterstützen. Gleichzeitig sehe ich es aber auch kritisch, wenn für Frauen immer eine extra Kategorie aufgemacht wird, wie z.B. Mompreneurs. Es gibt ja auch keine „Dadpreneure”, Männer sind Unternehmer, egal, ob sie Kinder haben oder nicht.

Es ist eine große Herausforderung, berufliche Ziele und Familienleben zusammenzubringen, aber es ist die selbe Herausforderung für Mütter und Väter. Warum wird z.B. immer so getan, als ob nur Frauen Kinder bekommen? Für meine Tochter wünsche ich mir jedenfalls, dass diese Sicht auf das Thema, also dass Kinder und Beruf zu vereinen in erster Linie ein Problem ist, das Frauen haben, einfach over ist und stattdessen sich Eltern als Team dieser Herausforderung stellen.

Die zwei Gründerinnen des Unternehmens kaala Yoga
  1. Was ist dir bei der Produktion deiner Yoga Taschen und Rucksäcke wichtig? 

Wenn man Yoga als Lebensweise versteht, sind Yoga, Fairness und Nachhaltigkeit eng miteinander verbunden. Deshalb nehmen wir diese Aspekte bei der Herstellung unserer Produkte sehr ernst und achten auf ressourcenschonende und faire Produktionsbedingungen. Neben dem Verwenden recycelter und bluesign® zertifizierter Materialien war es uns wichtig, langlebige Produkte zu entwickeln. Und zwar sowohl in Bezug auf die Materialqualität und Verarbeitung als auch gestalterisch: Wir orientieren uns nicht an Trends, sondern wollen funktionale Produkte mit einem klaren und reduzierten Design anbieten, das lange benutzt und gemocht wird.

  1. Welche Ziele verfolgt ihr in Zukunft mit eurer Marke?

Wir wollen mit kaala eine Marke etablieren, die den „Yoga-Way-Of Life“ mit Produkten unterstützt, die gleichermaßen ästhetisch, funktional und nachhaltig sind. Dabei können durchaus auch noch andere Produkte als Taschen entstehen. Wichtig ist für uns, dass jedes Produkt einen echten Nutzen bietet und wir uns in Sachen Nachhaltigkeit fortlaufend weiterbilden und verbessern.

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