The Closest Loop ist ein Startup mit der Vision, Nachhaltigkeit easy zu machen. Die Gründer:innen Leonie und Niklas bieten ökologisch sinnvolle Alternativen zu unnachhaltigen Alltagsprodukten an und haben hierbei mit der Entwicklung einer umweltfreundlichen Schwammalternative aus Luffa, einem Kürbisgewächs, begonnen. Nun folgte das zweite Produkt, um der Altkleider-Flut entgegenzuwirken: ein nachhaltiger Putzlappen aus recycelter Biber-Bettwäsche. Wir hatten die Gelegenheit, mit den beiden über ihre Ideen zu sprechen.
1. Bei The Closest Loop gibt es Luffaschwämme aus Europa, plastikfrei, langlebig, kompostierbar, zum Spülen, einsetzbar wie ein herkömmlicher Küchenschwamm. Woher kam die Idee?
Die Idee kam aus einer „Alltagsnot“ heraus. Wir wollten für uns persönlich gerne eine nachhaltige Lösung statt dem Plastikspülschwamm. Als wir dann das erste Mal auf Luffaschwämme gestoßen sind, waren wir begeistert! Ein Schwamm aus Gemüse! Doch die langen Transportwege und das viele Verpackungsmaterial hat das nachhaltige Material dann schnell in den Schatten gestellt. Wir dachten, dass das auch anders gehen muss und haben somit den Entschluss gefasst, Luffa in Deutschland und später auch in Europa anzubauen.
2. Was hat euch motiviert eure Idee, Luffagurken in Europa anzubauen, auch wirklich umzusetzen? Was treibt euch an?
Wir hatten wirklich Glück, dass wir von Anfang an Partner mit Pioniergeist gefunden haben, die gemeinsam mit uns an der verrückten Idee festhielten, auch wenn wir uns natürlich der ein oder anderen Herausforderung stellen mussten. Unser Landwirt aus Süddeutschland beispielsweise war von Anfang an experimentierfreudig und hat uns in der Anfangsphase sehr unterstützt. Uns treibt nach wie vor an, Produkte herzustellen, bei denen die komplette Lieferkette nachhaltig durchdacht ist und nicht nur ein einzelner Bestandteil wie beispielsweise das Material.
3. Seit dem Crowdfunding Projekt, das ihr erfolgreich im März 2020 beendet habt, ist viel passiert. Was waren die größten Highlights und Lowlights bei The Closest Loop?
Seit dem ersten Crowdfunding Projekt ist tatsächlich viel passiert. Große Highlights waren auf jeden Fall unser Auftritt bei der Höhle der Löwen und auch unsere Ausstrahlung bei Galileo. Das schöne in solchen Momenten: wir erreichen viele Menschen und merken, dass wir viele sind, die am gleichen Strang ziehen! Das motiviert! Wir sehen aber natürlich auch, dass Nachhaltigkeit oftmals „nach hinten“ rückt, wenn die wirtschaftliche Lage nicht so besonders gut ist. Das kann man natürlich niemandem vorwerfen, jedoch macht es das Überleben von nachhaltigen, kleinen Unternehmen zu einer großen Herausforderung.
4. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema eures Unternehmens und auf eurem Blog, und zwar mit Spaß und NICHT erhobenem Zeigefinger. Passt das zusammen?
Absolut! Es gibt so viel Positives, das man bewirken kann, wenn nur genügend Menschen kleine Veränderungen vornehmen. Wir möchten nicht den Moralapostel spielen, weil wir nicht daran glauben, dass Belehrungen irgendwen weiterbringen. Wir sind alle nicht perfekt, möchten aber so viele Menschen wie möglich auf unserer Reise Richtung Nachhaltigkeit mitnehmen. Wir sind sicher, dass das am besten klappt, wenn wir alle dabei Spaß haben dürfen!
Fotos: © The Closest Loop
