Interview: Ich lebe grün!

Unser erstes Interview haben wir mit Lisa Albrecht vom Blog Ich lebe grün! geführt. Lisa gibt ihren Leser*innen Nachhaltigkeitstipps zu Themen wie Reisen, vegane Ernährung oder Familie. Wir haben sie unter anderem gefragt, was sie motiviert, in welchen Bereichen sie Abstriche in puncto Nachhaltigkeit machen muss und welches Gericht sie am liebsten isst. Übrigens: Auch Lisa hat ein Interview mit unserer Gründerin Katharina über unser Lieblingsthema Seife geführt 😉 Schaut gerne auf ihrem Blog vorbei!

Bloggerin Lisa Albrecht steht auf einem Waldweg
Lisa Albrecht ist die Gründerin des Blogs „Ich lebe grün!“

Du betreibst seit über zehn Jahren den Blog Ich lebe grün! zum Thema “grüner Lifestyle”. Was ist die größte Motivation für deine Arbeit?
Die Antwort ist ganz klar: Ich mag etwas bewegen, in eine nachhaltigere Richtung. Das fühlt sich gut an. Das positive Feedback meiner Leser motiviert mich sehr, kontinuierlich Beiträge zu schreiben und zu inspirieren. Das ist meine größte Motivation, sonst hätte ich so eine lange Zeit bestimmt nicht durchgehalten.

Wie suchst du die Themen aus, über die du schreibst? Wo lässt du dich inspirieren?  Das ist ganz unterschiedlich. Lese ich gerade ein spannendes Buch und mich lacht ein bestimmtes Thema an, schreibe ich darüber. Bekomme ich immer wieder eine ähnliche Frage von meinen Lesern gestellt, ist das einen Artikel wert. Höre ich etwas in den Nachrichten, greife ich es auf. Funktioniert bei mir im Alltag etwas besonders gut, wird es an meine Leser weitergegeben. Es ist eine sehr bunte Mischung und ich habe meine Antennen immer auf Empfang.

Gibt es Dinge, auf die du nicht verzichten kannst und wofür du noch keine nachhaltige Alternative gefunden hast? Ich weiß nicht, ob man das so konkret beantworten kann. In jedem Lebensbereich gibt es Dinge, auf die ich nicht zu 100 Prozent verzichten kann, obwohl es sogar eine nachhaltige Alternative gibt. Alleine das Fahren mit dem Auto ist wirklich schwierig. Die nachhaltige Alternative wäre einfach zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Aber nicht immer ist mir das möglich, vor allem hier auf dem Land. Ich verwende manchmal noch Backpapier und kann mich mit der Silikon-Alternative nicht anfreunden. Auch wenn es meistens ohne geht (einfach mit etwas Öl), brauche ich meinen Backpapier-Vorrat noch auf.

Wir renovieren bzw. sanieren unser Haus, das ist manchmal echt schwer. Das Baumaterial muss neu gekauft werden, da das alte nicht oder nur teilweise wiederverwendet werden kann. Was ist gut? Was ist nachhaltig? Was funktioniert in Verbindung mit dem, was schon da ist und was nicht? Es entsteht dabei leider auch jede Menge Müll. Klar, wenn man nichts macht, würde das Haus nach und nach kaputt gehen und dann gibt es auch Müll. Es begegnen mir täglich Dinge, für die ich im Moment keine nachhaltige Alternative habe. Aber wenn ich kann, versuche ich eine Lösung zu finden oder nicht nachhaltige Dinge so bewusst und reduziert wie möglich einzusetzen.

Hast du Tipps, mit welchen einfachen Veränderungen man seinen Alltag grüner gestalten kann? Eine sehr effektive und gar nicht so schwierige Veränderung ist die Optimierung seiner Ernährungsgewohnheiten. Es ist schon ein Unterschied, ob man viele Fertigprodukte kauft oder möglichst frisch kocht. Bei frischen Zutaten entsteht in der Regel weniger Müll, selbst Supermärkte bieten immer mehr unverpackte Ware an. Das ist das, was einem zuerst auffällt. Aber es geht noch weiter. Kauft man möglichst bio ein, schützt man auch die Umgebung vor z. B. Pestiziden. Ernährt man sich durch die Optimierung ausgewogener und gesünder, können auch bestimmte Krankheiten wieder besser werden oder sogar verschwinden. Dann benötigt man möglicherweise weniger oder keine Medikamente mehr – das schont ebenfalls die Umwelt (z. B. unser Grundwasser).

Jede, noch so kleine Veränderung in Richtung Nachhaltigkeit, löst eine Kettenreaktion aus und wirkt positiv auf unsere Umwelt. Wir kaufen zum Beispiel sehr viel Second Hand, das schont Ressourcen und lässt sich leicht umsetzen. Wenn hier etwas nicht gebraucht wird, gebe ich es gerne an andere weiter. Bei Neuanschaffungen überlegen wir immer gut, ob sie überhaupt benötigt werden oder nur die Gewohnheit nach einem Produkt verlangt. Je neutraler und zeitloser etwas ist, umso länger ist es im Einsatz. Ein Gegenstand kann auch für mehrere Zwecke verwendet werden.

Am besten einfach anfangen, Routinen zu hinterfragen und nach und nach zu verändern. Brauche ich wirklich Papiertaschentücher oder gehen auch hübsche Stofftaschentücher? Kann man mit Handtüchern statt Küchenrolle in der Küche auskommen? Brauche ich jedes Mal Nachschub neuer flüssiger Seife (inkl. Verpackung wie Plastik-Seifenspender) oder reicht mir ein Stück Seife? Hat man einmal angefangen und gemerkt, wie gut es funktioniert, fühlt man sich sehr motiviert, weiter zu machen.

Bloggerin Lisa Albrecht steht am Meer auf einem Steg

Du teilst auf deinem Blog Ich lebe grün! viele vegane Rezepte. Welches Gericht ist dein all-time favorite? 
Was bei uns immer geht, aber wirklich immer: Kartoffelbrei, gebratener Tofu, gedünstetes Gemüse, eine leckere Nuss-Sauce und dazu (auf jeden Fall für mich) Sauerkraut. Und dafür muss es gar nicht Winter sein. Oder ganz einfach Reis / Nudeln mit Gemüse und Bohnen. Für eine Erfrischung im Sommer machen wir im Standmixer ein Blitz-Eis aus (eigenen) tiefgefrorenen Erdbeeren, etwas Mandelmus und ein-zwei Bananen. Fertig! Komplizierte Rezepte sind zwar geschmacklich raffiniert und spannend, aber im Alltag mag ich es gerne einfach. Und vegan zu kochen ist wirklich nicht schwierig. Hülsenfrüchte sind ein guter und sättigender Fleischersatz, Nussmuse können die Sahne-Milch-Komponente wunderbar ersetzen.

Wenn du nur noch fünf Produkte in deinem Badezimmer haben dürftest, welche wären es?
Ich überlege gerade, aber vielleicht habe ich aktuell nur noch 5 Produkte im Badezimmer. 😉 Nein, es sind schon noch ein paar mehr. Also: Ich brauche definitiv meine Zahnbürste, Mehrzweckseife (für Haut und Haar), meine Holz-Haarbürste, ein Handtuch (wäre schon ganz nett) und meine Stoffbinden aus Bio-Baumwolle. Ich zähle jetzt meine Hygieneprodukte während der Periode zum Badezimmer dazu, ohne würde ich mich definitiv nicht so wohlfühlen. 🙂

Hier findet ihr feste Seifen für eure nachhaltigen Bad Essentials.

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