Interview: Berries and Brides

Egal ob Hochzeit, Geburtstag oder Babyparty – wenn es um das Thema Torten geht, ist Katharina Müller von Berries and Brides in Hannover genau die Richtige. Im Interview erzählt Katharina, seit wann sie den Wunsch hat, Konditorin zu werden, welche Herausforderungen ihr bei der Gründung begegnet sind und warum Konsequenz der Schlüssel für eine gute Work-Life-Balance ist.

  1. Wie hast du deine besondere Leidenschaft für Süßes entdeckt und hast du schon immer davon geträumt, eine eigene Konditorei zu eröffnen?

In meiner Familie wurde immer sehr viel gebacken und generell viel selbst gemacht. Dabei habe ich immer super gerne geholfen und jeden Sonntag mit meiner Mutter Kuchen gebacken, nicht zuletzt, weil es auch immer so gut schmeckt. Mir war dann recht schnell klar, es muss etwas Handwerkliches sein, womit ich später einmal Geld verdienen möchte. Und weil es natürlich nichts Besseres als Kuchen und Süßkram gibt, habe ich mich dann bereits im zarten Alter von 10 Jahren dazu entschlossen, Konditorin zu werden. Damit einher ging dann auch direkt der Wunsch einer eigenen Konditorei. 

  1. Was ist das Besondere an deinen Hochzeitstorten und Designs bzw. was versteht man unter englischem Stil?

All unsere Torten sind im Vergleich zum deutschen Konditorhandwerk deutlich höher und schlanker in der Form. Sie werden sehr fein und edel ausdekoriert, vor allem unsere handmodellierten Zuckerblumen sind etwas ganz Besonderes und so nicht überall zu finden. Wer also schon immer davon geträumt hat, ein Fest wie bei den englischen Royals genießen zu können, der kann dann zumindest die Torte bei uns bekommen.

Hochzeitstorte
  1. Was war die ausgefallenste/aufwändigste Torte, die du jemals gemacht hast?

Natürlich sind all unsere Werke immer Unikate und für sich einzigartig, besonders spannend sind dann aber die 4-5-stöckigen Hochzeitstorten, die mit verschiedenen Größen und Höhen der Etagen und den angesprochenen Zuckerblumen alle Blicke auf sich ziehen. Mir persönlich gefallen dann auch die mutigeren Farbkombinationen sehr gut, aber das ist ja auch immer Geschmackssache. 

  1. Was hättest du gerne gewusst, bevor du dein eigenes Unternehmen gegründet hast? 

Was ich vor allem gerne gewusst hätte, sind die vielen verschiedenen Reaktionen. Gerade wenn man in einem sehr traditionell behafteten Bereich etwas Neues und Modernes aufbauen möchte, gibt es doch immer wieder kräftig Gegenwind. Ein dickes Fell kann man da an machen Tagen auch gut gebrauchen. Toll wäre auch ein Zeitplan gewesen, bei dem man ganz genau planen kann, wann welcher Schritt ansteht und welcher Teil der Gründung wie viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber wie das eben so ist, gibt es natürlich keinen idealen Plan, da ja auch jeder Weg anders ist.

Es gibt superviele Entscheidungen täglich zu treffen und auch wenn ich mich vor der Selbstständigkeit darauf am meisten gefreut hatte, waren einige Entscheidungen auch wirklich schwer. Natürlich auch unter dem Aspekt, dass es für mich keinen Plan B gab oder gibt. Eine Anstellung in einem klassischen Konditorei-Betrieb kann ich mich mittlerweile tatsächlich nicht mehr vorstellen. 

Hochzeitstorte
  1. Was war deine größte Herausforderung und dein schönster Glücksmoment seit der Gründung von Berries & Brides?

Die größte Herausforderung war (und ist es immer noch) jeden Tag aufs Neue konsequent in seinem Handeln zu sein und auch wenn es schwerfällt, bestimmte Anfragen abzusagen, da diese einfach nicht meinem Stil entsprechen. Das Thema „Konsequenz“ zieht sich im Prinzip durch den gesamten Alltag, von der regelmäßigen Pause, versuchen nicht 24/7 erreichbar zu sein, auch mal abschalten zu können und trotzdem dem Kunden und auch meinen eigenen Ansprüchen gerecht werden.

Gleichzeitig ergeben sich aus dieser Herausforderung aber auch immer wieder große Glücksmomente. Wenn man sich ausreichend Zeit für den Auftrag nimmt, mit viel Liebe gestaltet und das glückliche Brautpaar dann ganz begeistert die fertige Torte sieht, dann hat man es geschafft. An einem freien Tag auf das vergangene Wochenende zu blicken und stolz auf die eigene Arbeit zu sein, das sind die größten Glücksmomente.

Hier geht’s zu einem Interview mit den ooia-Gründerinnen Kati Ernst und Kristine Zeller

Beitragsbild: ©Wild Malva Photography

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